Ben Salomo

„Als Jude bleibst du in der Rapszene lieber unsichtbar!“ Ben Salomo 

Der Friedenspreisträger, Jewish-Reight Aktivist, Rapper, Songwriter, Buchautor und Gründer von Rap am Mittwoch   besuchte am 19.04.2023 das „Förderzentrum Emil Kannegießer“ Erfurt. Er rief die SchülerInnen auf, Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten:

„Alle Generationen vor euch haben versagt, jetzt seid ihr dran“.

Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Friedrich Naumann Stiftung für Freiheit sprach Ben Salomo am Mittwoch, dem 19.04.2023, vor SchülerInnen weiterführender Schulen im Förderzentrum „Emil Kannegießer“ Erfurt. 
In einer spannenden autobiographischen Darstellung gelang es dem Rapper, seine ZuhörerInnen nacherleben zu lassen, wie durch Sprache soziale Ausgrenzung passieren kann.  Er mahnte: „Wir werden zu einer unsozialen Gesellschaft durch homophobe Sprache“.

In seinem Vortrag fordert er die ZuhörerInnen auf, sich vom Platz zu erheben, wenn Ihnen antisemitische Propaganda im täglichen Leben bereits begegnet ist. Dazu rief er Sprüche in den Zuschauerraum wie: „Die Juden sind alle reich“, „Die Juden kontrollieren die Medien“, „Die Juden sind alle so schlau, die können so gut mit Geld umgehen“, „Die Juden zahlen in Deutschland keine Steuern, wegen des Holocaustes.“
Am Ende dieses Experiments standen fast alle SchülerInnen und LehrerInnen betroffen im Raum. Ein Beweis, dass fast jedem von uns Antisemitismus bereits einmal begegnet ist.

Durch den interaktiven Vortrag gelangt es ihm, die Definition der International Holocaust Renenbrance Alliance (IHRA) für die SchülerInnen verständlich zu machen. Nach dem er eine theoretische Basis und Grundlagen geschaffen hatte, tauchte Ben Salomo in die Welt des Raps ein. 

„Die Schule ist ein Ort, wo die Rapfans sind!“  Durch konkrete Bilder, Textpassagen, Symbole und Videos zeigte er den SchülerInnen, dass sie das, was sie täglich konsumieren nicht hinterfragen und dass der Antisemitismus in den Liedern und Texten häufig offensichtlicher ist, als uns bewusst ist. Er sensibilisierte die SchülerInnen dafür, Judenfeindlichkeit, aber auch Frauenhass, im Deutsch-Rap zu erkennen.  Es gelang ihm, den ZuhörerInnen zu vermitteln, wie wichtig es ist, kritisch mit Texteinhalten und Aussagen auch sehr bekannter Rapper umzugehen. So machte er z.B. darauf aufmerksam, dass der bekannte Musikmanager Hadi El Dor, das Gesicht von Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der Terrororganisation Hisbollah, auf seinen Handrücken trägt. Die SchülerInnen verfolgten mit großer Aufmerksamkeit Ben Salomos Worte, als er über die Anschläge der Terrorganisation Hibollah sprach.  Er forderte seine ZuhörerInnen eindringlich auf: 
„Ihr habt die Aufgabe die Rap-Szene zu verändern! Likes, Klicks, Meldungen und Plattenkäufe sind eure Mittel, euch klar gegen den Antisemitismus zu bekennen.“

Ungeachtet der vorangeschrittenen Zeit, trat er nach seinem Vortag in einen Dialog mit den SchülerInnen. Ben Salomo ließ keinen Zweifel: Er liebt den Rap und möchte die Rapszene verändern.

Danke, Ben Salomo !